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Den Sprung nach China wagen? Angebote im Deutsch-Chinesischen Ökopark attraktiv für deutsche Unternehmen

© Deutsch-Chinesischer Ökopark

Auch wenn zur Zeit einige Faktoren dagegen sprechen könnten – Pandemie, Quarantäne, Lieferkettenprobleme – ist und bleibt China doch ein attraktiver Markt für deutsche Unternehmen, allein durch seine Größe und Vielfalt. Das bestätigte auch die kürzliche Veranstaltung der Industrie- und Handelskammern in Mecklenburg-Vorpommern. Unter Federführung der IHK Neubrandenburg hatten Sie zu einer digitalen Vorstellung des Deutsch-Chinesischen Ökoparks in Qingdao eingeladen. Dieser entstand auf der Grundlage einer deutsch-chinesischen Vereinbarung von 2010 in der West Coast New Area. Dabei handelt es sich um ein Entwicklungsgebiet mit einer Größe von mehr als 2.000 km2 mit einem nachhaltigen Konzept, auch unter Beteiligung von deutschen Stadtplanern und Architekten.

Von den insgesamt 36 km2 des Ökoparks ist bereits ein Drittel der Fläche erschlossen. Der Park wird in naher Zukunft angeschlossenen an das weit verzweigte U-Bahnsystem der 10-Millionen-Stadt Qingdao, dem größten Wirtschaftszentrum der Provinz Shandong im Osten Chinas. Die Lage ist ideal, direkt am Ozean mit einem eisfreien Tiefsee-Hafen, einer guten Anbindung an andere große Wirtschaftszentren in China und einer Vielzahl von Flugverbindungen in die ganze Welt.

„Der Deutsch-Chinesischer Ökopark ist vor allem für deutsche Unternehmen aus der Umweltbranche eine gute Plattform zur Erschließung des chinesischen Marktes“, erläuterte Peter Tichauer, Beauftragter für die Kommunikation mit Deutschland. Die wirtschaftlichen Schwerpunkte Gesundheitswirtschaft, intelligente Fertigung, neue Energien und neue Werkstoffe sowie Maschinen- und Anlagenbau mit hoher Wertschöpfung lassen aber breiten Raum für Unternehmensansiedlungen.

Unternehmen können vor Ort klein anfangen. Seit fünf Jahren stehen Büroflächen im German Enterprise Centre, GEC, bereit, selbst ein Schreibtisch im Gemeinschaftsbüro wäre anzumieten. Inzwischen haben sich dort 34 Unternehmen niedergelassen. Sie genießen dort die Beratung durch die Mitarbeiterinnen des GEC und die Veranstaltungsangebote, nutzen aber auch die Möglichkeit, sich mit anderen Unternehmern auszutauschen. Beides sind enorm große Vorteile des Ökoparks, die den Eintritt in den chinesischen Markt erleichtern. Ganz auf sich gestellt sollte man diesen nämlich nicht wagen. Auch der deutsch-chinesische Treffpunkt auf dem Gelände des Ökoparks bietet Konferenzräume und eine Plattform für den Erfahrungsaustausch untereinander.

Auch die Berufsbildung ist vor Ort. Das Zentrum des Unternehmens RheinKöster bietet Berufsbildung nach dem dualen System und dem Prüfungssystem der Auslandshandelskammer Shanghai. Fachkräfte, vor allem im Bereich der intelligenten Fertigung, stehen den Unternehmen direkt zur Verfügung.

Sollen kleine und mittelständische deutsche Unternehmen nun den „Sprung“ nach China wagen? Ja, sagt Jiang Peng, der vor zehn Jahren ein Unternehmen im Bereich Abfallverwertung in München gegründet hat und sich 2015 als erster Mieter im German Enterprise Centre niedergelassen hat. Inzwischen ist er mit der Henotec Environmental Technology Co., Ltd. an einer Reihe von Standorten in China unterwegs.

Ja, sagt auch Kerstin Kaehler, Geschäftsführerin des German Enterprise Centre im Ökopark. „Dabei sollten die Unternehmer zuerst die Standortwahl nach den vorhandenen Bedingungen treffen. Besondere Vergünstigungen, die aber immer wieder Änderungen unterliegen, können zusätzlich genutzt werden.“ Und so ist es für das eine oder andere Unternehmen doch die richtige Wahl, sich direkt in China anzusiedeln und nicht aus der Ferne zu agieren.