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IHK-Digitalisierungs-Umfrage: Mangelndes Breitband und fehlende IT-Fachkräfte bremsen Unternehmen in MV aus

Neubrandenburg/Rostock/Schwerin (IHKs in MV/PM). Der unzureichende Breitbandausbau und Fachkräftemangel sind derzeit die größten Probleme bei der digitalen Transformation von Unternehmen. Das geht aus der aktuellen Digitalisierungsumfrage der Industrie- und Handelskammern in Mecklenburg-Vorpommern (IHKs in MV) hervor.

So antworteten 73 Prozent der beteiligten Unternehmen, dass sie als vordringliche Aufgabe der Bundes- und Landesregierung die Schaffung einer leistungsfähigen Breitbandinfrastruktur sehen. 46 Prozent der Unternehmen gaben an, dass die aktuelle Verfügbarkeit von schnellem Internet am Firmenstandort gar nicht erst vorhanden oder nicht dem tatsächlichen Bedarf entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich diese Werte nicht verändert. 

„Eine traurige Bilanz. Zwar findet das Thema leistungsfähige Breitbandinfrastruktur auch im neuen Koalitionsvertrag Berücksichtigung, mangelnde Internetverfügbarkeit ist und bleibt aber ein Hemmschuh für die Wirtschaft des Landes. Die IHKs werden sich weiterhin dafür einsetzen, dass es nicht bei Versprechungen bleibt“, betont Matthias Belke, geschäftsführender Präsident der IHKs in MV.

Zu den größten Herausforderungen einer erfolgreichen Digitalisierung gehören aus Sicht der Unternehmen - wie bereits im vergangenen Jahr - die Komplexität des Prozesses, hohen Kosten und fehlenden zeitlichen Ressourcen. Rund ein Viertel der Unternehmen gaben zudem an, dass fehlende IT-Fachkräfte sich negativ auf die Entwicklung auswirken.

Gut ein Viertel der Unternehmen gaben an, dass sie externe Beratungs- und Informationsangebote nutzen, darunter besonders die von den IHKs des Landes, dem Landeskriminalamt oder dem Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrum Rostock. Allerdings haben sich lediglich 24 Prozent bereits ein Notfallplan für den Fall eines Cyberangriffes zurechtgelegt. „Das Auftreten von Hackerangriffen, Ransomware oder Phishingmails ist extrem gestiegen im letzten Jahr – in Verbindung mit dem Anstieg des Arbeitens im Homeoffice besteht hier enormer Qualifizierungsbedarf. Die IHKs in MV werden deshalb 2022 hierauf ein besonderes Augenmerk legen und die Unternehmen dazu sensibilisieren und informieren“, unterstreicht Belke.

Auf die Frage nach den Kompetenzen, welche die Digitalisierung Führungskräften und Beschäftigten abfordert, gaben über die Hälfte der Betriebe an, dass besonders das digitale Prozessverständnis, eine digitale Denkweise und Veränderungsbereitschaft notwendig seien. Den Umgang mit digitalen Technologien sehen 64 Prozent der Befragten als sehr wichtig an, gefolgt von den Themen Datenschutz, Datenverständnis sowie IT-Sicherheit. „Die Umfrageergebnisse zeigen den großen Qualifizierungsbedarf der Unternehmen beim Thema Digitalisierung. Die IHKs in MV werden attraktive Qualifizierungsmaßnahmen für Beschäftigte, aber auch für die Geschäftsführungen im Bereich der digitalen Kompetenzen anbieten und das Thema der IT-Sicherheit verstärkt für unsere Mitglieder in den Fokus nehmen“, erklärt Belke.

Die Umfrage führte der Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) im November und Dezember 2021 deutschlandweit durch. In Mecklenburg-Vorpommern beteiligten sich 368 Unternehmen.