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Wirtschaftskreis Metropolregion Stettin: Wie kann Transformation in Schwedt/Oder gelingen?

© IHK

Energiesicherheit und Klimaschutz sind Themen, die uns alle täglich begleiten. „Die intensive Debatte zu Energiefragen steht in engem Zusammenhang mit der aktuellen Entwicklung der PCK Raffinerie in Schwedt“, sagte Torsten Haasch, Hauptgeschäftsführer der IHK Neubrandenburg, in seinen einführenden Worten zum jüngsten Wirtschaftskreis Metropolregion Stettin mit ca. 60 Gästen. „Die Bundesregierung hat Ende 2022 ein Klimaschutz-Sofortprogramm vorgelegt, um den weiter steigenden Emissionen zu begegnen. Das ist auch Antrieb für die Wirtschaft, etwas zu tun“, führte er weiter aus. Das Thema Nachhaltigkeit spiele für die Unternehmen eine wachsende Rolle. Gleichzeitig müsse bezahlbare Energieversorgung gewährleistet sein.

Die Zukunft der PCK Raffinerie mit ihrer Treibstoffproduktion und -versorgung für die umliegenden Regionen auf deutscher und polnischer Seite beschäftigt Wirtschaft, Politik auf allen Ebenen, vor allem aber auch die Stadt Schwedt selbst. „Schwedt lebt vom Industriestandort und der Raffinerie“, erläuterte Silvio Moritz, Beigeordneter der Stadt Schwedt/Oder. Nicht erst seit dem Krieg in der Ukraine ist den Verantwortlichen für die Wirtschaftsentwicklung vor Ort aber auch klar, dass nicht auf Dauer auf Öl als Energieträger gesetzt werden kann. Und so wurde schon im Jahr 2018 die Studie„RECODE UCKERMARK 2030 – Standort- und Zukunftsanalyse“ in Auftrag gegeben, mit dem Ergebnis, dass der Schwerpunkt auf dem Ausbau der großen zusammenhängenden Industrie- und Gewerbeflächen in der Uckermark liegen muss. Dabei stehen innovative Ansiedlungen und Unternehmensneugründungen im Vordergrund, möglichst in Verbindung mit dem Aufbau eines Hochschulstandorts in der Uckermark.

Für den Transformationsprozess in Schwedt bedeutet das die Entwicklung eines Chemieparks der Zukunft und eines Innovationscampus am Industriestandort mit Fokus auf Erneuerbare Energien und Wasserstoffproduktion. Gefordert wird der weitere Ausbau der Infrastruktur, der Wasserstraßen und der Verkehrsverbindungen, ein direkter Autobahnanschluss inklusive. Mit insgesamt einer Milliarde Euro an Fördermitteln soll der Transformationsprozess in Angriff genommen werden.

Dr. hab. inż. Marcin Hołub, Professor an der Technischen Universität Szczecin, ZUT und Vorstandsvorsitzender des Unternehmens „mPower Sp.zo.o.“, war im Rahmen einer Arbeitsgruppe in den Aufbau des Schwedter Innovationscampus involviert.

Er spricht davon, dass in Stettin und Umgebung schon viel in punkto Wasserstoffproduktion passiert. Auch Projekte im Bereich grüner Wasserstoff laufen schon, die Technologie ist aber noch sehr teuer, auch wenn die Preise langsam sinken. Innerhalb Polens entwickelt sich die Metropolregion Stettin zu einem schnell wachsenden Marktführer im Feld der Erneuerbaren Energien. „Sowohl die Stadt als auch mein Unternehmen mPower Sp.zo.o. waren und sind weiterhin offen für die Zusammenarbeit mit unseren westlichen Nachbarn“, fasste Hołub seine Ausführungen zusammen.

Der Wirtschaftskreis Metropolregion Stettin befasst sich in seiner nächsten Veranstaltung Ende April mit Aspekten der Windenergie, einem Thema, das ebenfalls große Potenziale für die grenzüberschreitende Kooperation aufweist.


Im Foto: v.l.n.r.: Torsten Haasch, Jarosław Tarczyński, Silvio Moritz, Dr. hab. inż. Marcin Hołub.