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Wirtschaftskreis Metropolregion Stettin: Windenergie - Unternehmen brauchen Ideen und Mut zur Umsetzung

© IHK

Nachdem sich der Wirtschaftskreis im März mit den Themen Energiesicherheit und Klimaschutz am Beispiel der Transformation in Schwedt/Oder auseinandergesetzt hatte, diskutierten die ca. 40 Gäste der jüngsten Veranstaltung in Stettin dieses Mal Fragen der Erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz mit dem Fokus auf die Branche der Windenergie.

„Es ist das Gebot der Stunde, dass wir alles, was mit erneuerbaren Energien zu tun hat, auch in diesem Jahr hier behandeln, so heute speziell die Windenergie“, eröffnete Torsten Haasch, Hauptgeschäftsführer der IHK Neubrandenburg die Zusammenkunft. In Mecklenburg-Vorpommern herrschen gute Bedingungen für die Stromerzeugung aus Windenergie. Die Errichtung der Anlagen kommt aber nur langsam voran. Das Potenzial muss genutzt werden.

Das hat sich auch die Metropolregion Stettin und die gesamte Woiwodschaft Westpommern auf die Fahne geschrieben. Diese ist mit über 72% Vorreiter in Polen in Bezug auf die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien. „Nun heißt es für die Unternehmen, Ideen zu entwickeln und den Mut zur Umsetzung zu haben, führte Marek Kubik, Leiter der Entwicklungsagentur der Stettiner Metropole (ARMS) der Stadtregierung Szczecin, aus. „Wir müssen die Entwicklungstrends der EU für unsere Region nutzen, ebenso wie die Chancen, die sich u.a. durch die Ansiedlung von Vestas, einem der führenden Hersteller von Windturbinen, auch für grenzüberschreitende Kooperationen ergeben“, so Kubik weiter. Viele Unternehmen können sich angesprochen fühlen, jene, die Windanlagen errichten, aber auch Zulieferer sowie Service- und Logistikunternehmen.

Die Unternehmer Andreas Jesse, Mitglied des Bundesverbands WindEnergie, und Thomas Hartwig, beide aktiv im Deutsch-Polnischen Windenergie Club, brennen seit 20 Jahren für Windenergie und leben die deutsch-polnische Zusammenarbeit in der Branche. Beide haben neben ihren deutschen Standorten auch Niederlassungen bzw. Unternehmen in Polen. Gemeinsam haben sie im letzten Jahr 18 Windenergieanlagen in Polen errichtet, im Vergleich dazu wurden 2022 in ganz Mecklenburg-Vorpommern insgesamt nur 17 Anlagen gebaut. Jesse wies allerdings darauf hin, dass das große Problem der Netzausbau bleibt, in den Ländern würden dringend Leitungen gebraucht. Beim Ausbau der erneuerbaren Energien müsste das verstärkt mitgedacht werden.

Jakub Manicki präsentierte das frisch aus der Taufe gehobene Forum OP.EN, ein Cluster für Energieeffizienz mit enger Anbindung an die Wirtschaftskammer Nord in Stettin. Er plädierte für ein Streben nach bestmöglicher Energieeffizienz mit Blick auf das Ziel der Klimaneutralität bis zum Jahr 2050. Aus Sicht des Clusters stehen dabei lokale Initiativen und die (auch grenzüberschreitende) Zusammenarbeit von Energiegenossenschaften im Fokus.

Abschließend stellten Dr. Magdalena Ławicka und Krzysztof Kobus das Projekt „Glass Link Connectivity“ vor, das auch für Offshore Windenergieanlagen Lösungen für das Monitoring und den dazu notwendigen Datenversand bietet.

Insgesamt bot der Wirtschaftskreis ein kompaktes Programm zum brandaktuellen Thema Windenergie, das noch viel Stoff für Austausch und Diskussionen in der Zukunft bietet. Es soll, genauso wie die Energieproblematik als Ganzes in diesem Rahmen regelmäßig wieder aufgenommen werden.