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Wirtschaftskreis Metropolregion Stettin: Erneuerbare Energien grenzüberschreitend denken

© IHK

„Das Thema Energie ist das dominierende in diesem Jahr und es wird uns auch in Zukunft noch stärker bewegen“, begann Torsten Haasch, Hauptgeschäftsführer der IHK Neubrandenburg, seine einführenden Worte beim jüngsten Wirtschaftskreis in Stettin.

Warum sollten diese Fragen nicht auch grenzüberschreitend gedacht werden? So geschehen im Interreg-Projekt „MoRE - Modellregion der Erneuerbaren Energien der Inseln Usedom und Wollin“. Dr. Karolina Kurtz-Orecka von der Westpommerschen Technischen Hochschule (ZUT) in Stettin stellte eine beachtliche Forschungsleistung des nur knapp zwei Jahre dauernden Projekts vor. Angetreten waren die Projektverantwortlichen, eine Energiewende auf den Inseln vorzubereiten. „Denn die ehrgeizigen Ziele der Europäischen Union den Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energien voranzutreiben, müssen umgesetzt werden. Steigender Energiebedarf und damit weitere Umweltverschmutzung kennen keine Grenzen“, so Kurtz-Orecka. Dennoch ist es oft komplizierter als gedacht, diese Probleme und vor allem zukunftsweisende Lösungen über die Grenzen anzugehen. Denn die rechtlichen Grundlagen für eine Energiewende betreffen oft die lokalen bzw. nationalen Ebenen.

Das Projekt wählte einen breiten Ansatz beginnend mit einem Energieporträt der Inseln Usedom und Wollin, der Entwicklung eines Energiedatenblatts, eines Masterplans zur Beleuchtung des öffentlichen Raumes in Swinemünde, Erarbeitung von Bedingungen für die E-Mobilität und der Anpassung von Parkmöglichkeiten in den touristischen Zentren. Verbunden wurden diese Maßnahmen mit Informationsangeboten für die Menschen vor Ort. Eine Umfrage hatte vorab gezeigt, dass die breite Bevölkerung nur über geringe Kenntnisse zu Erneuerbaren Energien verfügt. Alle Ergebnisse werden demnächst in einer Monographie zusammengestellt, die in polnischer, deutscher und englischer Sprache veröffentlicht wird.

Die Fülle an Untersuchungsdaten und Auswertungen ist ein Schatz für die Kommunen beider Inseln. Aus dem Teilnehmerkreis kam auch prompt die Frage, wie die Ergebnisse praktisch genutzt werden können.  „Das Projekt gibt Empfehlungen, die Umsetzung liegt bei den Kommunen“, erläuterte Kurtz-Orecka. Ratsam wäre, dass die Kommunen in der Entscheidungsfindung zusammenarbeiten und auf dieser Basis auch gemeinsam Fördermittel beantragen. Erste Kooperationen sind auf polnischer Seite im Bereich von Kläranlagen und der Nutzung der Abwässer als Energiequelle geplant. Diese könnten auch von mehreren Kommunen gemeinsam getragen werden.

„Für die Umsetzung der dargestellten Konzepte ist politischer Wille notwendig“, fasste Haasch zusammen. „Der Wirtschaftskreis spricht die kritischen Themen offen an, darin sehen wir unsere Aufgabe. Wir brauchen grenzüberschreitende Lösungen auf jetzt vorhandener wissenschaftlicher Basis“, so Haasch.

Die Präsentation der Referentin finden Sie hier.