Medien ·

IHKs in MV: Drohende Gasmangellage – Jetzt gemeinsam sparen und Bürokratie abbauen!

„Zwar ist die Versorgung mit Gas gegenwärtig noch gesichert, dennoch sind die Unternehmen über die Branchen hinweg in allerhöchster Sorge", kommentiert Matthias Belke, geschäftsführender Präsident der Industrie- und Handelskammern in MV (IHKs in MV), die Lage. „Die Unternehmen spüren die zunehmenden Belastungen und müssen Wege finden, auch künftig wirtschaftlich zu arbeiten. Flankierende und teils unterstützende Maßnahmen auch vom Land Mecklenburg-Vorpommern sind schnell zu entwickeln“, so Belke mit einem Appell an die Landesregierung MV.

 

Positiv bewerten die drei IHKs, dass die Bundesregierung die Weitergabe der höheren Gaspreise an die Kunden trotz bestehender Verträge aktuell nicht ermöglicht und inzwischen selbst die großen Nachteile eines solchen Verfahrens sieht und entsprechende Lösungen auf den Weg bringt. „Was wir jetzt brauchen ist eine Solidarisierung mit dem Ziel eines fairen Ausgleichs zwischen Gasversorgern und Gaskunden. Bei zahlreichen produzierenden Unternehmen und insbesondere bei den energieintensiven besteht sonst die Gefahr, dass sie ihre Produktion einstellen und in der Folge Insolvenzen drohen", so Belke weiter.

 

Grund des eindringlichen Appells der IHKs in Mecklenburg-Vorpommern ist auch das Auslaufen von immer mehr Verträgen mit niedrigen Gaspreisen. Damit wächst die Belastung der Wirtschaft jeden Tag weiter. „Wir sehen bereits jetzt, dass viele Unternehmen einfach nicht umhinkommen werden, die steigenden Kosten an die Kunden weiterzugeben. Diese hohen Preise spüren die Verbraucher zunehmend. Daher brauchen wir flankierende Maßnahmen, um gegenzusteuern“, so Belke und verweist auf die Unterstützung bei der Umstellung auf andere Energieträger und auch auf die Ausschöpfung aller Möglichkeiten einer Eigenenergieversorgung. „Ersatzbrennstoffe können ein schneller Weg sein weg vom Gas. Und alle Möglichkeiten zur eigenen Energieversorgung durch Solardächer, Geothermie oder auch Windkraft in den Gewerbegebieten müssten ausgeschöpft werden“, so Belke. „Mit der Industriestrategie MV 2030 hatten wir gemeinsam mit der Landesregierung zahlreiche Handlungsempfehlungen ausgearbeitet, die heute aktueller denn je sind. Wir müssen jetzt schnell in die Umsetzung gehen“, fordert Belke für die drei IHKs in MV.

 

Appell der IHKs: Jetzt gemeinsam alles tun, um Gas zu sparen

Angesichts dieser realen Gefährdungslage müssen wir nun gemeinsam alles tun, um für den Winter Gas einzusparen. Die Pläne der Bundesregierung, Gaseinsparungen in der Industrie zu belohnen, sind richtig. Sie müssen nun aber rasch an den Start gehen. Von der Landesregierung, den Landkreisen und Verwaltungen erwarten die IHKs schnelle Planungen und Umsetzungen und den Abbau bürokratischer Hürden: „Was wir uns nicht leisten können sind langatmige Genehmigungsverfahren bei der Umstellung von Gas auf Öl oder Kohle oder auch beim Ausbau von EEG-Anlagen auf Hallendächern oder als Parkplatzüberdachung. Pragmatismus und Weitsicht sind das Gebot der Stunde“, so Belke. Was sich in der Corona-Pandemie bewährt hat: Staatliche Notfallzahlungen kurzfristig auf gasintensive Betriebe ausweiten und die Energieumstellung als wirtschaftserhaltend und wirtschaftsfördernd auszurollen.

 

 

 

DIE IHKs in MV

Unter dem Namen „IHKs in Mecklenburg-Vorpommern“ haben sich die drei Industrie- und Handelskammern in Neubrandenburg, Rostock und Schwerin als Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen. Sie vertreten rund 85.000 Unternehmen, die etwa 500.000 Mitarbeiter beschäftigen. Ungefähr 3.700 Unternehmerinnen und Unternehmer engagieren sich ehrenamtlich in den drei IHKs. Die Geschäftsführung der IHKs in MV obliegt für die Dauer von zwei Jahren rotierend jeweils einer der drei IHKs und wird für die Jahre 2021 und 2022 von der IHK zu Schwerin wahrgenommen.

 

 

www.ihk.de/rostock

www.neubrandenburg.ihk.de

www.ihk.de/schwerin