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IHK: Regionale Wirtschaft fährt auf Sicht

NEUBRANENBURG (IHK/PM). „Die Unsicherheiten durch die Pandemielage, steigende Energie- und Rohstoffpreise und Lieferkettenprobleme belasten die Unternehmen sehr. Es ist höchste Zeit, den Unternehmen jetzt einen verlässlichen Planungsrahmen zu geben und sie von staatlichen Steuern und Abgaben zu entlasten.“ Dies ist der Wunsch von Ralf Pfoth, Stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern, mit Blick auf die Ergebnisse der aktuellen Konjunktumfrage zum Jahresbeginn 2022.

 

Die Erwartungen der Unternehmen für die kommenden 12 Monate haben sich gegenüber der Vorumfrage vom Herbst 21 erheblich verschlechtert. Jedes vierte Unternehmen erwartet eine Verschlechterung der Geschäftslage. Das liegt zum einen an den unklaren Öffnungsperspektiven von pandemiebedingt eingeschränkten Unternehmen insbesondere im Handel, vielen Dienstleistungsbranchen und im Gastgewerbe. Dazu kommen die Unsicherheit darüber, wann Lieferketten, sowie Rohstoff- und Energiepreise sich sich wieder normalisieren. 55 % der Unternehmen teilen mit, dass sie von Lieferkettenschwierigkeiten in starkem und mittleren Umfang betroffen sind, in der Industrie geben dies sogar 84 %  und im Verkehrsgewerbe 83 % an. Preissteigerungen treffen 78 % der Unternehmen in starkem oder mittlerem Ausmaß. In der Industrie geben sogar 84 % der Unternehmen an, dass sie stark betroffen sind.

 

Die Planungsunsicherheit bremst die Investitionsbereitschaft der Unternehmen. Der Anteil an Unternehmen, die ihre Investitionsausgaben in den kommenden 12 Monaten zu reduzieren planen, ist von 19 % in der Umfrage im Herbst 2021 auf nun 27 % angestiegen. Während im Herbst nur 11 % der Unternehmen angaben, keine Investitionen zu planen sind es nun 18 %.

 

Der Fachkräftemangel ist unter den Geschäftsrisiken zwar an die zweite Stelle gerückt, aber er ist ein anhaltendes Hindernis für die Wirtschaftsentwicklung in der Region. Nach Überwinden der Pandemie wird sich dieses Problem mit noch größerer Dringlichkeit zeigen.

 

Die Konjunkturumfrage erfolgte vom 20. Dezember 2021 bis 21. Januar 2022 unter den Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft.  Von den rund 850 befragten Unternehmen aus Industrie, Bau, Handel, Dienstleistungen, Verkehrs- und Gastgewerbe haben 320 geantwortet.

 

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