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IHK-Konjunkturumfrage: Regionaler Wirtschaft fehlt der Schwung

© industrieblick / Adobe Stock

Die Geschäftslage der gewerblichen Wirtschaft in der IHK-Region Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern ist stabil. Knapp 90 Prozent der Unternehmen bezeichnen ihre Geschäftslage als „gut“ oder „befriedigend“. Dennoch bleibt die regionale Wirtschaft ohne Schwung. 

Die Erwartungen haben sich gegenüber der Umfrage vom Frühsommer 23 eingetrübt. Nur noch sieben Prozent der Unternehmen erwarten in den kommenden zwölf Monaten eineVerbesserung ihrer wirtschaftlichen Lage und 34 Prozent eine Verschlechterung. Zum einen liegen die pessimistischen Erwartungen in der mangelnden Dynamik der Gesamtwirtschaft in Deutschland und fehlenden Impulsen von der Weltwirtschaft begründet. Zum anderen gehen von der Kostenentwicklung Risiken aus. 70 Prozent der Unternehmenhalten die aktuellen Energie- und Rohstoffpreise und 63 Prozent der Unternehmen die Arbeitskosten für ein Geschäftsrisiko. Der Arbeits- und Fachkräftemangel, das Anheben des Mindestlohns, die Erhöhung der Sozialabgaben aber auch die hohe Inflationsrate setzen die Löhne unter Druck. In der aktuellen Umfrage stehen daher zum ersten Mal seit vielen Jahren die Arbeitskosten unter den Geschäftsrisiken an zweiter Stelle. 

Die ungünstigen Erwartungen hemmen die Investitionsbereitschaft. Die gestiegenen Fremdkapitalzinsen drücken darüber hinaus die Rentabilität von Investitionsprojekten. Nur 16 Prozent der Unternehmen planen höhere, 42 Prozent der Unternehmen dagegen niedrigereInvestitionsausgaben. 

Während acht Prozent der Unternehmen erwarten, dass ihre Mitarbeiterzahl in den kommenden zwölf Monaten steigen wird, gehen 24 Prozent davon aus, dass die Belegschaft sich verkleinert. Für letzteres sind zwei unterschiedliche Entwicklungen verantwortlich. Einerseits halten sich die Unternehmen aufgrund der hohen Unsicherheit und schwachen Konjunkturaussichten mit Neueinstellungen zurück. 41 Prozent der Unternehmen geben an, dass sie aktuell keinen Personalbedarf haben. Andererseits können 43 Prozent der Unternehmen freiwerdende Stellen nicht besetzen.

Die Konjunkturumfrage erfolgte vom 11. September bis 6. Oktober 2023 unter den Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft.  Von den 860 befragten Unternehmen aus Industrie, Bau, Handel, Dienstleistungen, Verkehrs- und Gastgewerbe haben 269 geantwortet.