Konjunktur

Wie ist die aktuelle Geschäftssituation der Unternehmen? Welche Erwartungen haben die Unternehmer hinsichtlich zukünftiger wirtschaftlicher Entwicklungen? Und wie sieht das innerhalb einzelner Branchen aus? Welche wirtschaftliche Risiken beeinflussen das Handeln der Unternehmen am stärksten? Kurz: Wie ist eigentlich das Konjunkturklima?

Antworten auf diese Fragen finden Sie auf den folgenden Seiten. Wir bieten Ihnen aktuelle und zukunftsgerichtete Informationen zur konjunkturellen Entwicklung in der Region Mecklenburgische Seenplatte und Vorpommern-Greifswald und in Deutschland.

Konjunktur in der IHK-Region Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern zum Frühsommer 2023

Die wirtschaftliche Lage in der IHK-Region Neubrandenburg hat sich nach den Krisen der vergangenen Jahre stabilisiert, 41 Prozent der Unternehmen sprechen von einer „guten“, 48 Prozent von einer „befriedigenden“ Lage.

Die Erwartungen, die mit dem Beginn des Krieges Russlands gegen die Ukraine stark eingebrochen waren, haben sich inwischen das zweite Mal in Folge verbessert. Dennoch liegt der Erwartungssaldo mit -14 Prozentpunkten noch deutlich unter dem längerfristigen Durchschnitt. Der unternehmerische Alltag bleibt geprägt von Material- und Energiesorgen sowie Arbeits- und Fachkräftemangel.

Die gegenüber der Vorumfrage verbesserten Erwartungen reichen nicht aus, um die Investitionsbereitschaft der Unternehmen auf breiter Basis in Schwung zu bringen. Die beschleunigte Energiewende veranlasst zwar Energieerzeuger und -versorger zu teils hohen Investitionsausgaben. Die übrige Wirtschaft zeigt sich aber zurückhaltend bei Investitionen. Gestiegene Fremdkapitalzinsen drücken die Rentabilität von Investitionsprojekten und die schwache Gewinnentwicklung engt die Finanzierungsmöglichkeiten ein. Bürokratie und Unsicherheit über politische Entscheidungen lähmen zusätzlich. Der Investitionssaldo verharrt daher mit -17 Prozentpunkten auf dem niedrigen Niveau der Vorumfrage.

Konjunktur in Deutschland

Konjunktur auf Bundesebene anhand der IHK-Konjunkturumfrage zum Frühsommer 2023

Die Wirtschaft in Deutschland tritt weiter auf der Stelle. Das zeigen die Ergebnisse der Konjunkturumfrage aller 79 IHKs in Deutschland (rund 21.000 Unternehmen). Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) führt sie zusammen und leitet daraus eine Prognose für das laufende Jahr für die Bundesrepublik Deutschland ab.

Ähnlich wie in der IHK-Region Neubrandenburg ist auch in Deutschland insgesamt seit dem Jahrebeginn 2023 ein Seitwärtstrend zu beobachten. Die Unternehmen kommen zu einer gleichbleibend und damit weiterhin, unterdurchschnittlichen Lagebewertung. Die Geschäftserwartungen haben sich zwar gegenüber der Vorumfrage etwas aufgehellt, der Saldo aus positiven und negativen Stimmen ist aber nach wie vor negativ. Die Betriebe stehen vor immensen Herausforderung: hohe Energie- und Rohstoffpreise, steigende Zinsen infolge der Inflation, eine gebremste weltweite Nachfrage, Fachkräftemangel, lange Planungsverfahren in Deutschland und Planbarkeit von Auslandsaktivitäten angesichts des Krieges in der Ukraine und weiterer geopolitischer Spannungen. Aufgrund der damit verbundenen Unsicherheiten bleiben die Unternehmen bei Investitionen und Beschäftigungsplanungen zurückhaltend. Der Investitions- und der Beschäftigungssaldo verharren auf dem Niveau der Vorumfrage. Damit sind auch deutschlandweit keine Anzeichen für einen breiten Aufschwung zu sehen.

Der DIHK prognostiziert folglich für das Jahr 2023 eine Stagnation bei einem Zuwachs an Beschäftigten von etwa 100.000.

Den Konjunkturbericht des DIHK zum Frühsommer 2023 finden Sie hier