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Halbjahresempfang Wirtschaftskreis Metropolregion Stettin: Offene EU-Grenzen sind unverhandelbare Prämisse

© IHK

„Wir müssen darauf hinarbeiten, dass es zwingendermaßen offene Grenzen innerhalb der Europäischen Union geben muss, nur so können wir die Metropolregion Stettin als eine grenzüberschreitende Region weiterentwickeln.“ Mit diesem klaren Bekenntnis eröffnete Dr. Wolfgang Blank, Präsident der IHK Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern, den Halbjahresempfang des Wirtschaftskreises Metropolregion Stettin. „Vor dem Hintergrund der EU-weiten Debatten um die Flüchtlingspolitik kommt das Thema möglicher Kontrollen an den Grenzen der EU und damit auch an unserer gemeinsamen Grenze wieder auf die Tagesordnung. Wir haben dazu eine klare Position“, so Blank weiter.

Mehr als 90 Gäste waren zum Empfang ins Park Hotel Stettin gekommen, um sich in ungezwungener Atmosphäre auszutauschen, Kontakte zu pflegen und neu zu knüpfen. Auch Dr. Norbert Obrycki, Bevollmächtigter des Marschalls der Woiwodschaft Westpommern für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit, der Grüße des Marschalls überbrachte, hob darauf ab. „Dieser Sommerempfang ist das größte regelmäßig stattfindende deutsch-polnische Event, bei dem alle auch ohne Krawatte zusammenkommen. Dennoch werden ernsthafte Gespräche geführt, die von Respekt, Freundschaft und gegenseitigem Vertrauen getragen sind. Wir alle tragen dazu bei, Brücken zu bauen“, führte er aus.

Ein Beispiel für noch bessere deutsch-polnische Verbindungen ist die noch im Juni geplante Eröffnung des Swine-Tunnels, die eine große Erleichterung für den Verkehr zwischen den Inseln Usedom und Wollin mit sich bringen wird.

Aber auch im übertragenen Sinne ist die grenzüberschreitende Netzwerktätigkeit auf ein noch stärkeres Zusammenrücken und besseres Verständnis ausgerichtet. Und dabei stehen viele Themen auf dem Programm: die Energieversorgung und -sicherheit, die verschiedenen Energieträger, sichere Lieferketten und natürlich die Fachkräfteproblematik.

All diese Fragen werden regelmäßig vom Wirtschaftskreis Metropolregion Stettin aufgenommen. „Der Wirtschaftskreis beeindruckt mit seiner Vielfalt an Themen. Für die Menschen hier bedeutet die Zusammenkunft, dass sie vom Rand ihrer jeweiligen Länder in die Mitte Europas rücken“, erläuterte Heiko Miraß, Parlamentarischer Staatssekretär für Vorpommern und das östliche Mecklenburg. In diesem Zusammenhang kam er auf die Bedeutung des Hauses der Wirtschaft (HdW) in Stettin „als eine feste Größe im deutsch-polnischen Verhältnis“ zu sprechen. „Wenn ich Kontakte in Polen suche, seid Ihr im HdW meine ersten Ansprechpartner“, hob er hervor.

Auch die zweite Jahreshälfte hat eine Reihe von Veranstaltungen zu bieten, die von der IHK Neubrandenburg mit dem Haus der Wirtschaft und weiteren Partnern organisiert werden. Am 31. August wird zum vierten Mal die Deutsch-Polnische Energiekonferenz zum Thema „Green Deal“ gemeinsam mit Partnern wie der IHK Ostbrandenburg und der Wirtschaftskammer Nord in Szczecin ausgerichtet. Im Oktober ist nach 2019 die zweite Unternehmerreise zur Kooperationsbörse „Industrial Bridge“ in Stettin geplant. Auch hier arbeiten mehrere Partner zusammen: die IHKs in Mecklenburg-Vorpommern mit dem Enterprise Europe Network in Rostock und Szczecin.

Bei all diesen gemeinsamen Aktivitäten ist das enge partnerschaftliche Verhältnis von großer Bedeutung. Das wünscht sich auch Hanna Mojsiuk, Präsidentin der Wirtschaftskammer Nord in Stettin. „Das ist das Rezept für die deutsch-polnische Zusammenarbeit in der Grenzregion. Auch die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die Wirtschaft und Bevölkerung unserer Länder machen uns nur stärker und befördern unser Zusammenwachsen“, führte sie aus.

Der Wirtschaftskreis Metropolregion Stettin trifft sich wieder am 12. September 2023. Diskutiert wird die Nutzung und weitere Entwicklung der Geothermie in Mecklenburg-Vorpommern und Westpommern.