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IHK-Präsident Dr. Wolfgang Blank gegen stationäre Grenzkontrollen

© IHK

Beim Empfang des Wirtschaftskreises Metropolregion Stettin aus Anlass des Tages der Deutschen Einheit hat sich der Präsident der IHK Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern entschieden gegen stationäre Grenzkontrollen ausgesprochen. „Auch wenn illegale Migration eingedämmt werden muss, führen solche Kontrollen zu erheblichen Einschränkungen im grenzüberschreitenden Liefer- und Pendelverkehr und beim gegenseitigen Austausch“, sagte Dr. Wolfgang Blank. Vor den rund 80 Gästen betonte er das auch mit Blick auf den bevorstehenden 20. Jahrestag des Beitritts Polens zur Europäischen Union im kommenden Mai.

„Gerade im Gespräch mit Unternehmern hören wir immer wieder, welch große Vorteile die EU-Mitgliedschaft Polens gebracht hat, vor allem auch für die Zusammenarbeit in der grenzüberschreitenden Metropolregion Stettin. Es gab viele spannende Geschichten, aber auch quälend lange Wartezeiten an der Grenze, die heutige Situation ohne Schlagbäume und Grenzkontollhäuschen ist glücklicherweise zur Normalität geworden“, so der IHK-Präsident weiter.

Auch derBevollmächtigte des Marschalls der Woiwodschaft Westpommern für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit hoffte nach einem Blick auf die Zeit vor und nach dem Mauerfall in Berlin, dass Deutschland und Polen sowie Mecklenburg-Vorpommern und Westpommern weiterhin an der Entwicklung einer gemeinsamen Metropolregion Stettin zum Wohle Europas arbeiten können. „Der 3. Oktober 1990 war ein glücklicher Tag für die Deutschen, aber auch ein glücklicher Tag für die Polen“, bekräftigte Dr. Norbert Obrycki.

Die Ministerin für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten Mecklenburg-Vorpommern sah das ganz ähnlich. „Die Polen haben den ersten Stein der Mauer zu Fall gebracht“, sagte Bettina Martin. Sie setzte auf „eine starke europäischen Freundschaft zwischen beiden Ländern“. Viele wichtige Schritte habe es in den vergangenen 20 Jahren gemeinsam gegeben. Es seien Menschen zusammengebracht worden, aber auch Unternehmen, Arbeitgeber und Arbeitnehmer, betonte sie. Die Ministerin dankte der IHK Neubrandenburg und ihren weiteren Partnern dafür, dass sie seit 2000 mit dem „Haus der Wirtschaft“ als Botschafter der deutsch-polnischen Zusammenarbeit im Nachbarland präsent sei. Für die weitere Arbeit der Einrichtung übergab sie dem IHK-Präsidenten einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 15.300 Euro.

Stettins Stadtpräsident Piotr Krzystek ließ in einem Grußbrief übermitteln, dass er die gewachsene Freundschaft an der Grenze sehr zu schätzen wisse. „Wir erreichen gemeinsam viel“, teilte er mit Blick auf die kürzlich vergangenen 6. Deutsch-Polnischen Kooperationstage mit. Und er appellierte an alle, diese partnerschaftliche Beziehung noch mehr zu stärken.

Als Präsidentin der Wirtschaftskammern Nord in Stettin signalisierte Hanna Mojsiuk gleich Unterstützung: „Ich glaube fest an die deutsch-polnische Zusammenarbeit in der Grenzregion. Bei allem Negativen, was uns in den vergangenen Jahren erreicht hat, ist der Wille zu gemeinsamen Aktivitäten und Projekten in beiden Ländern jetzt noch sehr viel stärker ausgeprägt“, so Hanna Mojsuik – und sah in der Entwicklung einer gemeinsamen Metropolregion Stettin die entscheidende Antriebskraft. „Die Zusammenarbeit trägt Früchte.“