Der Landkreis Police plant große Investitionen

v. l. n. r.: Torsten Haasch, Dr. Shivan Fate, Landrat Police, Radosław Maćkowiak, stellv. Vorstandsvorsitzender des Seehafens Police, Paweł Zabłocki – Direktor des Departments Investitionen und Entwicklung der Azoty Gruppe Chemiewerke Police SA.
Landrat Dr. Shivan Fate stellte den ca. 55 Gästen seinen Landkreis Police vor. „Es ist mit 655 km2 der kleinste Landkreis der Wojewodschaft Westpommern, gleichzeitig hat er mit über 80.000 Einwohnern eine große Bevölkerungsdichte“, führte er aus. Die Arbeitslosigkeit liegt bei unter 3,5 %. Eigentlich werden sogar Arbeitskräfte für zukünftige Investitionen gesucht, denn die Vorhaben sind ambitioniert.
Die wichtigsten Wirtschaftszweige sind die chemische Industrie und die Dienstleistungs- und Logistikbranche. Die geplante Westumfahrung Stettins, deren Bau noch in diesem Jahr beginnen soll, ist für diese Branchen von enormer Bedeutung. Und in Polen wird schnell gebaut: bis 2028 soll die insgesamt 50 km langen Strecke mit Anschluss an die Autobahn A6 fertig gestellt sein, der Tunnel nach Goleniow braucht vier weitere Jahre.
Herzstück der wirtschaftlichen Entwicklung ist der weitere Ausbau des Seehafens von Police sowie der angeschlossenen knapp 460 ha großen Gewerbegebiete. Der Hafen gehört der Azoty Gruppe und steht auch weiteren Firmen der Chemiebranche zur Verfügung. Die Investitionen sollen in Zukunft offener und diversifizierter werden und so wird der Hafen auch für den Rohstoffumschlag und die Entwicklung der Logistikbranche an Bedeutung gewinnen. Das heißt wiederum, dass mit dem Ausbau des Seehafens auch dessen Anschluss an Autobahnen und Schnellstraßen sowie ein Gleisanschluss in den Blick genommen werden müssen. Für letzteren wurde der Zuschlag inzwischen erteilt, er soll im Jahr 2028 fertig gestellt sein.
Der Landrat betont, dass für eine umfassende Entwicklung des Landkreises alle betroffenen Akteure in die Planungen einbezogen werden müssen. Nur so können Bedingungen für weitere Unternehmensansiedlungen und das Wachstum der vorhandenen Unternehmen geschaffen werden. Und so denkt er gleich mögliche Lösungen für eine weitere große Herausforderung mit. Eine wachsende Wirtschaft im Kreis benötigt zunehmend Arbeits- und Fachkräfte – und da herrscht jetzt schon ein beträchtlicher Mangel. „Der Arbeitsmarkt ist auch offen für unsere westlichen Nachbarn“, appelliert er an die deutschen Gäste des Wirtschaftskreises.
Zusätzlich hat Landrat Fate auch Ideen für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Für die beiden Kreise Police und Vorpommern-Greifswald ist der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Warum sollte also nicht mal über eine Schiffsverbindung zwischen Altwarp und Neuwarp nachgedacht werden? Von einer gemeinsamen Entwicklung des Wassertourismus verspricht sich der Landrat positive Effekte auf andere touristische und kulturelle Dienstleistungen und Angebote. Zusammen mit der Stadt Swinemünde soll es dazu zeitnah Gespräche geben.