MV-Wirtschaft setzt Akzente in Brasilien
In dieser Woche setzt die MV-Wirtschaft Akzente in Brasilien. Eine Delegation ist derzeit mit knapp 50 Vertretern von Unternehmen, Verbänden sowie der Wissenschaft und von Kommunen in dem südamerikanischen Staat unterwegs. Das von der IHK Neubrandenburg federführend für die IHKs in MV organisierte Wirtschafts-Programm ist in Kooperation mit dem Bundesrat und der Landesregierung entstanden. Es führte und führt in verschiedene brasilianische Städte wie Brasilia, Sao Paulo, Curitiba, Fortaleza, Blumenau und Pomerode. An der Spitze der Delegation steht die derzeitige Bundesratspräsidentin und Ministerpräsidentin Manuela Schwesig.
Ein Höhepunkt der Reise war Teilnahme der Wirtschaftsdelegation an einer Tagung des UN Global Innovation Hub. Die deutschen Delegationsteilnehmer brachten ihre Anliegen in Round Table-Gesprächen ein. Ein überaus positives Ergebnis des Workshops war, dass das im Bundesstaat Parana angestoßene Biogas-Vorhaben der Torgelower Mele-Gruppe als UN-Vorhaben vorangetrieben werden soll. Der Geschäftsführer der Mele, Dietrich Lehmann, zeigte sich zuversichtlich: „Die Umsetzung unseres Vorhabens ist ein Pilotprojekt, das in anderen Regionen der Welt Anwendung finden kann. Wir versprechen uns durch die Einbindung der UN, das Konzept auf weitere Regionen zu erweitern und nicht zuletzt, die Finanzierung der Vorhaben zu ermöglichen.“
In der Metropole Sao Paulo präsentierte sich die Wirtschaftsdelegation vor dem Vize Gouverneur Felicio Ramuth. Der Bundesstaat Sao Paulo gehört mit 44 Millionen Einwohnern zu Brasiliens stärksten Wirtschaftsregionen und zeigte großes Interesse an einer Zusammenarbeit mit MV. Von besonderem Interesse waren die Verbesserung der Infrastruktur sowie auch die Umstellung der Wirtschaft auf Erneuerbare Energien. „Insbesondere unsere Vorreiter-Rolle bei den Erneuerbaren Energien sowie unsere besondere Lage als ‚Gateway‘ zum wirtschaftsstarken Ostseeraum machen uns für die große Region Sao Paulo zu einem attraktiven Partner“, resümierte IHK-Präsident Wolfgang Blank die Gespräche. „Darüber hinaus sehen wir beidseitig Chancen in der Ausbildung und im Austausch von Fachkräften und haben vereinbart, die Gespräche dazu fortzusetzen. Wir können zudem von der Vorreiter-Rolle und den Erfahrungen Brasiliens als Standort für Bioökonomie profitieren.“
Ein wichtiges Thema in Gesamt-Brasilien ist die Nutzung erneuerbarer Energien zur Herstellung von grünem Wasserstoff. Das beschäftigte auch den Teil der Delegation, der in den Bundesstaat Ceará unterwegs war. Dieser ist mit seinem Hafen in Pecém das brasilianische Herz der Wasserstoffproduktion und Logistik. Pecém soll zum größten Wasserstoff-Produktions-Standort Brasiliens ausgebaut werden und von dort Europa beliefern.
In Curitiba im Bundesstaat Parana soll am heutigen Freitag der Baustart für die erste Biogas-Anlage mady by Mele erfolgen. Dort steht auch das Thema nachhaltiges Bauen und Stadtentwicklung auf der Agenda. In Blumenau/Pomerode werden die Teilnehmer ihre bestehenden Kontakte pflegen sowie ausbauen und sich mit Unternehmen sowie der Wissenschaft treffen. In Sao Paulo geht es primär um die Zusammenarbeit mit der Wissenschaft sowie Kooperationsmöglichkeiten im Start-Up- / Gründungsbereich.