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Bessere Stimmung ermutigt Firmen in der Kammerregion wieder zu Investitionen

Neubrandenburg (IHK/PM). Die gewerbliche Wirtschaft in der Mecklenburgischen Seenplatte und Vorpommern-Greifswald ist wieder zuversichtlicher. „Die Stimmung hat sich merklich aufgehellt“, sagt Ralf Pfoth, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern. Die Belastungen seien wegen der hohen Energie- und Rohstoffpreise, der Inflation und auch des Fachkräftemangels weiterhin enorm. Die regionale Wirtschaft sehe aber nicht mehr so schwarz wie noch vor vier Monaten.

Grundlage der Einschätzung ist die aktuelle Konjunkturumfrage der Kammer. Befragt wurden insgesamt 872 Unternehmen. Geantwortet haben 293 Unternehmen aus den Branchen. Industrie, Bau, Handel, Dienstleistungen, Verkehr und Tourismus. Die Werte machen Mut: So berichten deutlich mehr als drei Viertel der befragten Firmenchefs von „befriedigenden“ und „guten“ Geschäften (88 Prozent), nur noch zwölf Prozent von „schlechten“. Damit hat sich die Zahl der Unternehmen, die ihre Lage als „schlecht“ bewerten, seit dem vergangenen Herbst um sechs Prozent verringert. Zwar blicken 33 Prozent immer noch eher pessimistisch in die Zukunft, in der Vorumfrage waren dies aber knapp doppelt so viele.

Gründe für die positive Entwicklung sind aus Sicht der IHK Neubrandenburg die sich seit Herbst stabil entwickelte gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland, der milde Winter, der für eine Entspannung auf den Energiemärkten sorgt und die beschlossenen Energiepreisbremsen der Bundesregierung. „Damit die konjunkturelle Erholung nicht im Keim erstickt wird, fordern wir die Politik auf, mit einem Belastungsmoratorium die personellen und finanziellen Ressourcen der Unternehmen nicht weiter zu strapazieren. Außerdem muss im Zuge einer Reform der Verteilnetzentgelte erreicht werden, dass unsere Region von hohen Netzentgelten entlastet wird, die sich aus dem Ausbau der Erneuerbaren Energien ergeben“,  fordert Ralf Pfoth.

Die Stabilisierung der wirtschaftlichen Lage und der Konjunkturaussichten regen die Investitionsbereitschaft der Unternehmen in der Kammerregion an. Investitionen, die sie im vergangenen Herbst zurückgestellt hatten, werden laut Umfrage wieder angegangen. Die Investitionssummen liegen dabei deutlich über dem geplanten Niveau aus der Vorumfrage. Konkret heißt das: 60 Prozent der geplanten Investitionen belaufen sich aktuell auf mehr als 10.000 Euro. Hinzu kommt, dass die steigenden Zinsen den Unternehmen zusätzlichen Anreiz geben, notwenige Investitionen nicht weiter aufzuschieben.

Neben den Energie- und Rohstoffpreisen als Hauptrisiko für die weitere Geschäftsentwicklung bleibt mit Abflauen der Krisenstimmung auch der Arbeits- und Fachkräftemangel ein Sorgenkind der regionalen Wirtschaft. Nach dem vorliegenden Referentenentwurf für die Reform des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes werden nach Auffassung der Kammer einige Forderungen der Unternehmen für eine erleichterte Fachkräfteeinwanderung zwar umgesetzt. So soll zum Beispiel eine Fachkraft mit anerkannter Berufsausbildung aus einem Drittstaat in Deutschland jede qualifizierte Beschäftigung ausüben können. „Bedauerlicherweise werden aber die Verfahren noch komplizierter. Des Weiteren enthalten die geplanten Regelungen zahlreiche Ungereimtheiten und wichtige Dinge wie die Beschleunigung der Visaverfahren werden nicht angegangen“, kritisiert der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der IHK Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern.

Weitere Detailergebnisse sind im Internet unter neubrandenburg.ihk.de zu finden.