Markenbildung als ganzheitlicher Standortfaktor

Die Entwicklung lebendiger Städte und Ortszentren ist ein zentrales Ziel der städtischen und kommunalen Standortpolitik. Was jedoch führt zu einer potenziellen Ansiedlung eines Unternehmens, warum leben die Menschen gerne hier und wie werden wir im regionalen, nationalen oder auch internationalen Kontext wahrgenommen? Die Beantwortung dieser exemplarischen Fragen führt zu einer bewussten Profilschärfung der eigenen Identität und ist ein erster Schritt in Richtung der eigenen Markenbildung.

Diese vielschichtige Aufgabe erfordert eine enge Zusammenarbeit öffentlicher Institutionen, Industrie- und Handelskammern sowie regionalen Verbänden und vor allem den Bürgern, um eine nachhaltige, wirtschaftlich tragfähige, sozial ausgewogene und ökologisch orientierte Stadtentwicklung voranzutreiben. Das Ergebnis dieses Beteiligungsprozesses ist die Arbeitsgrundlage des Stadtmarketings, welches die Stadt oder auch die Gemeinde als Ganzes betrachtet und die abgeleiteten Empfehlungen umsetzt. Die Fokussierung der Alleinstellungsmerkmale erscheint bei deren Verbreitung aufgrund der Heterogenität und den zunehmenden Wettbewerb unter den Städten und Kommunen für sinnvoll. Hierbei gilt es die verschiedenen Interessensgruppen aus Verwaltung, Wirtschaft, Politik sowie Sozialverbänden einzubinden.

Die Ziele eines Stadtmarketings können sich unter anderen wiederfinden in:

  • Identifikation mit der eigenen Stadt stärken
  • Kooperation und Vernetzung innerhalb der Stadt stärken
  • Einzelhandel in der Innenstadt beleben
  • Steigerung der Lebensqualität und Innovationsbereitschaft
  • Gewerbeansiedlung und Wirtschaftsförderung voranbringen

Die Bildung einer Stadtmarke und insbesondere die nachhaltige Betreuung des Stadtmarketings kann in unterschiedlichster Form gewährleistet werden. Der Zusammenschluss lokaler Akteure in einem Verein, die Bildung eines Arbeitskreises durch die öffentliche Verwaltung oder die Bildung einer Gesellschaft sind hierfür denkbare Konstellationen. Die Definition von gemeinsamen Zielen sowie die Absicherung durch zeitliche und finanzielle Ressourcen sind kritische Erfolgsfaktoren eines jeden Stadtmarketings.

Sofortprogramm Re-Start Lebendige Innenstädte M-V

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie stellen für die Innenstädte eine große Herausforderung dar. Mit dem Sofortprogramm „Re-Start Lebendige Innenstädte M-V“, soll die wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Bedeutung der städtischen Zentren wieder gestärkt werden. Dafür stellt das Land 10 Mio. Euro Fördergelder bereit. Antragsberechtigt sind die 97 Grund-, Mittel- und Oberzentren. Die Gelder aus dem Sofortprogramm werden jeweils zur Hälfte vom Wirtschafts- und Energieministerium in zwei Fördersäulen ausgereicht:

Säule Wirtschaftsministerium: Gefördert werden Citymanagementmaßnahmen. Dazu gehören Personalkosten für Citymanager sowie ein Aktivitätsbudget. Für Personalkosten wird ein nicht rückzahlbarer Zuschuss in Höhe von bis zu 70 Prozent bzw. maximal 40 000 Euro pro Vollzeitbeschäftigten und Beschäftigungsjahr gewährt.
Die maximale Zuwendungssumme für das Aktivitätsbudget beträgt für Grundzentren 50.000 Euro, für Mittelzentren 100.000 Euro und für Oberzentren 150.000 Euro. 

Säule Energieministerium: Gefördert werden in den Innenstädten kommunale und wirtschaftliche Aktivitäten sowie städtebauliche oder bauliche Projekte, die geeignet sind, die Anziehungskraft der Zentren zu stärken und gute Rahmenbedingungen für einen größeren Zulauf zu schaffen. Neben den Städten sind auch Wirtschafts- und Werbegemeinschaften antragsberechtigt, wobei pro Kommune nur ein Antrag eingereicht werden kann. Die maximale Zuwendungssumme für Grundzentren beträgt 100.000 Euro, für Mittelzentren 250.000 Euro und für Oberzentren 500.000 Euro. 

Die IHKs in MV haben sich zusammen mit dem Einzelhandelsverband Nord und dem Städte- und Gemeindetag MV für dieses Förderprogramm stark gemacht.

Weitere Informationen und Antragformulare zum Programmteil des Wirtschaftsministeriums:
https://www.regierung-mv.de/Landesregierung/wm/Aktuelles--Blickpunkte/Lebendige-Innenst%C3%A4dte-M%E2%80%93V/

Weitere Informationen und Antragformulare zum Programmteil des Energieministeriums:
https://www.lfi-mv.de/foerderungen/re-start-lebendige-innenstaedte-mv